Bitte stell dich in kurz vor.
Ich habe mich mehrfach neu erfunden, aber trotz der auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Berufsfelder passte jede Erfahrung wunderbar zur nächsten. Mit zwanzig war ganz klar – ich werde Regisseurin. Also studierte ich Theater- und Literaturwissenschaft in Nürnberg, danach Musiktheater-Regie und Dramaturgie in Hamburg. Nach einer Zeit am Theater ging mein Weg in die Musikbranche, zu einem eigenen Unternehmen und über das Übersetzen von Libretti kam ich zum Übersetzen von Literatur, was seit 1992 mein Traumberuf ist. Meine Leidenschaft für die Bühne führte mich 2009 zur Mitgründung der Weltlesebühne, für die ich seitdem Literaturveranstaltungen moderiere und organisiere und mich für die Sichtbarmachung von Literaturübersetzenden einsetze. Das Schreiben liebe ich aber auch, daher blogge ich – für mein Ü-Tandem ebenso wie für die Weltlesebühne – und bin auf Facebook aktiv. Wichtig sind mir meine Netzwerke und so habe ich z.B. für die BücherFrauen Mentoring-Runden organisiert und als Mentorin Kolleginnen unterstützt.
Welche Berufserfahrung bringst du in deinem Beratungsfeld mit?
Seit 1992 arbeite ich als literarische Übersetzerin aus dem Italienischen, Englischen und Französischen, neben Belletristik auch gerne Kinder-und Jugendliteratur, Krimis sowie Sachbücher. Oder Kochbücher. Meine Erfahrung als Unternehmerin konnte ich schon öfter auch in neuen Bereichen nutzen, u.a. beim Management von Mentoringprogrammen der BücherFrauen und beim Projektmanagement der Digitalen Weltlesebühne (2020-2023).
Die Arbeit im Team schätze ich sehr (s.o. Netzwerke), daher arbeite ich seit über fünfzehn Jahren im Tandem mit Barbara Neeb, manchmal erweitern wir unser Ü-Duo auch zum Trio.
Seit 2020 bilden wir beide auch den Kern der Digitalen Weltlesebühne und haben z.B. mit dem Gastland der Buchmessen 2020/21 Kanada eine Videoreihe kuratiert, die zu 50 Clips mit Buchpräsentationen durch die Übersetzenden führte.
Was sind typische Fragen, die Interessent*innen in einer Beratung bei dir stellen können?
Wie komme ich als Übersetzungsnewbie zum ersten Auftrag? Wie kann ich mich als Übersetzende oder Autor*in digital präsentieren? Bloggen – was bringt das für mich und wie baue ich ein Blog effektiv auf? Wie funktioniert gute Team-Übersetzung? Wie kann ich mit Verlagen auf Augenhöhe verhandeln? Worauf muss ich bei Verträgen zu Übersetzungen achten? Wie stelle ich ein Buch einem Verlag vor? Wie geht Öffentlichkeitsarbeit für Übersetzer*innen?
Welche Erfolge in deinem Berufsfeld kannst du aufweisen?
Ich habe über die Jahre diverse Arbeits- und Initiativstipendien vom DÜF bekommen. Zuletzt ein Brockes-Stipendium. Mit Unterstützung des von mir betreuten Blogs und meiner Öffentlichkeitsarbeit hat der Youtubekanal der Weltlesebühne inzwischen knapp 500 Abonnent*innen aufzuweisen – das ist viel im Literaturbereich – und listet über 200 Videos mit Interviews, Veranstaltungen, Portraits von Übersetzenden und Buchvorstellungen. Über einige Jahre habe ich für die BücherFrauen eine Veranstaltungsreihe kuratiert und moderiert, mit Barbara Neeb den Buchmessenrundgang „BücherFrauen gehen in Führung“ für den Branchennachwuchs gestaltet und ein Mentoringprogramm mitorganisiert wie auch als Mentorin meine Erfahrungen an jüngere Kolleginnen weitergegeben.
In welchen Sprachen kannst du Beratungen anbieten?
In Deutsch, Italienisch und Englisch
Wo findet man dich im Netz/auf Social Media?
Hier ist die gemeinsame Webseite von Barbara Neeb und mir: https://www.italienisch-uebersetzung.de/
Hier ist das Blog der Weltlesebühne: https://blog.weltlesebuehne.de/
Hier der Youtube-Kanal der Weltlesebühne: https://www.youtube.com/c/Weltlesebuehne
Und hier bin ich auf Facebook: https://www.facebook.com/katharina.schmidt.5836
Welchen Rat gibst du allen Interessierten in deinem Berufsfeld?
Wie man an meinem Beispiel sieht, können gerade „krumme“ Karrieren zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben führen! Netzwerken, netzwerken, netzwerken! Fragt lieber einmal zu viel als zu wenig erfahrene Kolleg*innen um Rat – in unserer Branche teilen wir unser Wissen gerne und ohne kontraproduktives Konkurrenzdenken!
Was waren deine größten Herausforderungen während der ersten Jahre in deinem Beruf?
Mit den vielfältigen Erfahrungen aus Theater, Wirtschaft und Studium zu „meinem“ Beruf zu finden. Und immer wieder Neues am Wegesrand zu entdecken, das mich weiterbringt. Natürlich war der Einstieg in die Verlagswelt auch eine große Herausforderung.